Nach dem sagenhaften ersten Tag auf der lit.Love voller neu gewonnener Eindrücke, Begegnungen und Erlebnisse war für uns eigentlich insgeheim klar, dass der Sonntag mit dieser Fülle niemals auch nur ansatzweise würde mithalten können. Doch wie sollte es anders sein, wurden wir eines Besseren belehrt.
Die lit.Love geht weiter
© Lesendes Federvieh |
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Danach ging es für uns zum nächsten Gespräch, dieses Mal mit der sympathischen Britin Rosie Walsh, die nahezu über Nacht zum aktuellen Shootingstar der Buchszene wurde. Hochschwanger rief sie nach ihrem Pilateskurs ihre amerikanische Agentin zurück, die ihr in freudiger Hysterie mitteilte, sie solle sämtliche Pläne für die nächsten zwei Tage canceln, stattdessen stünden Telefongespräche mit zahlreichen an ihrem Manuskript interessierten Verlagshäusern an. Auf der Londoner Buchmesse wurde "Ohne ein einziges Wort" schließlich in sage und schreibe 32 Länder verkauft, doch die frischgebackene Mutter eines Sohnes, die unter dem Pseudonym Lucy Robinson neben einer Dating-Kolumne in der Zeitschrift Marie Claire bereits vier Romane veröffentlicht hat, traf der immense Erfolg dennoch vollkommen unvorbereitet. Im Gespräch wird deutlich, was für ein selbstloser Mensch Rosie ist, die sich tatsächlich schuldig fühlt, weil ihr all die Aufmerksamkeit zuteilwird. Anstatt den höheren Kontostand auszunutzen, spendet sie jedes Mal exakt die Summe für Wohltätigkeitsorganisationen, für die sie sich selbst etwas Gutes tut, wie beispielweise einen Spa-Besuch, was ihr jede Menge Sympathiepunkte des Publikums einbrachte, wie auch ihre eigene märchengleiche Liebesgeschichte mit dem Mann, der angerufen hat.
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Während das Zwerghuhn im Anschluss den fesselnden Ausführungen von Catherina Aurel zur Recherche ihres Buches "Grimaldi – Der Fluch des Felsens" im Rahmen der zugehörigen Lesung lauschte, begab ich mich auf Autogramm-Hunt, um beispielweise die zauberhafte Rosie Walsh persönlich kennenzulernen. Mit den erbeuteten Signaturen im Gepäck bin ich dem schallenden Gelächter gefolgt und konnte so den Endzügen der Lesung von Sophie Kinsellas herrlich witzigem "Muss es denn gleich für immer sein?" zuhören. Neben ihrer Hassliebe zu Überraschungen – die heimliche Geburtstagsparty für ihren Mann sei super gelungen, während sie einmal zu schmale, teure italienische Schuhe gekauft hatte, die sie daraufhin drei Jahre lang vorwurfsvoll aus dem Schuhregal anstarrten – erzählte Sophie von ihrem neuen Buch "Dich schickt der Himmel", das im Juli nächsten Jahres erscheinen soll, ich aber natürlich am liebsten gleich gelesen hätte.
Genossen die meisten in der Mittagspause die kurze Verschnauf- und Essenszeit, ergatterten wir einen der wenigen Plätze im Wintergarten, wo eine zwanzigminütige Buch-Yoga Session stattfinden sollte. Bei Elementen wie etwa dem Buch-Sonnengruß und dem Buch-Tanz-Krieger konnte man die Seele baumeln lassen, sich entspannen und neue Energie für das anstehende Programm mobilisieren. Eine klasse Idee, wenngleich die Räumlichkeiten auch sehr begrenzt waren.
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Da der Tag bisher sehr talklastig war, wollten wir uns nunmehr bei einer Lesung berieseln lassen, wofür Amelie Frieds "Paradies" perfekt war, zumal das Zwerghuhn ein großer Fan der deutschen Bestsellerautorin ist. Ehe man sich versah, wurde man auf eine spanische Insel entführt, wo man erste Einblicke in das Leben der vier Protagonistinnen gewinnen konnte, deren Leben nicht unterschiedlicher sein könnte und doch eine Gemeinsamkeit hat: Jeder ist auf der Suche nach Ruhe und sich selbst, manchen scheint das eher bewusst zu sein als anderen.
Konnten wir im Laufe der vergangenen Veranstaltungen beobachten, wie jede Autorin das Publikum auf ihre ganz eigene Art und Weise begeistert hat, so gelang es Kate Morton mit ihrem herzlichen und offenen Wesen innerhalb kürzester Zeit das Publikum in ihren Bann zu schlagen. Im Interview mit Anouk Schollähn gab die unglaublich höfliche und zugleich bezaubernde Australierin interessante Einblicke in ihren Schreiballtag und erzählte einige Anekdoten aus ihrer Kindheit und Jugendzeit. So besaß ihre Mutter beispielsweise ein Antiquitätengeschäft, für das sie einmal sogar eine ganze Kirche kaufte, die auf zwei Lastern zum Morton'schen Grundstück transportiert und dort erneut aufgebaut sowie neu gestrichen wurde. Vorbeikommende Paare fanden diese Kirche wunderschön und wollten sich dort das Ja-Wort geben – fortan war Familie Morton auch im Hochzeitsgeschäft tätig.
Das Wochenende voller toller Erlebnisse, Begegnungen, neuer Inspirationen und vielfältigen Eindrücken haben wir schließlich bei der gemütlichen Lesung von Anne Sanders zu ihrem neuen Roman "Sommerhaus zum Glück" ausklingen lassen, die uns mitnahm auf eine Reise nach St. Ives.
Liebe Grüße
Liebe Kathi,
AntwortenLöschenDanke für diesen tollen Bericht mit den schönen Fotos =)
Klingt nach einer sehr schönen Zeit auf der Lit.Love
LG Sheena
Liebe Sheena,
Löschensehr gerne! Als ich den Beitrag getippt habe, ist die lit.Love förmlich nochmal vor meinem inneren Auge abgelaufen. :D
Ja es war soooo toll!! :)
Ganz liebe Grüße,
Kathi
Liebe Kathi,
AntwortenLöschenjetzt hab ich doch gleich mal einen Gegenbesuch gestartet. Danke für den tollen Bericht über die lit.love.
Liebe Grüße
Katja
Hallo liebe Katja,
Löschenschön, dass du den Weg zu uns gefunden hast! :)
Herzliche Grüße,
Kathi