Donnerstag, 20. Juni 2019

REZENSION zu Die Mutter

Buchinfo

Titel: Die Mutter
Originaltitel: The Perfect Mother
Autorin: Aimee Molloy
Übersetzung: Katharina Naumann
Seitenzahl: 352
Erschienen: 21.05.2019
Verlag: Rowohlt polaris
ISBN: 978-3-499-27636-1
Preis: 12,99 €

An dieser Stelle geht zunächst ein herzliches Dankeschön an den Rowohlt Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Inhalt

Eine Gruppe junger Mütter trifft sich jede Woche, um sich auszutauschen und ihre Sorgen und Nöte zu besprechen. Spontan beschließen sie sich für einen Abend eine kleine Babyauszeit zu nehmen und zusammen in einer Bar zu feiern. Doch was so fröhlich und  ausgelassen beginnt, entpuppt sich bald als Katastrophe, denn genau an diesem Abend verschwindet Winnies Baby Midas. Die verzweifelte Suche beginnt...

Erster Satz

"Joshua."

Eigene Meinung

Als ich den Titel "Die Mutter" gesehen und den Klappentext gelesen hatte, dachte ich "wow, das könnte interessant werden." Genau das wurde es dann auch, denn es ist wohl für jede Mutter die absolute Horrorvorstellung, dass ihr Kind plötzlich verschwindet. Doch genau diesen Albtraum durchlebt Winnie, deren Sohn Midas spurlos verschwindet. Aimee Molloy beschreibt die Suche nach Midas mitreißend und spannend. Sie legt immer neue Spuren, so dass ich mehrere Personen gleichzeitig im Verdacht hatte etwas mit der Sache zu tun zu haben. Doch manchmal waren es fast zu viele Informationen, es wirkte auf mich so als ob es die Autorin besonders gut meinte mit ihren Wendungen. Weniger wäre vielleicht mehr gewesen. Dafür gab es dann ein fulminantes und rasantes Ende. 

Große Klasse und zwar ausnahmslos war ihre Gesellschaftskritik zum Thema Mütter allgemein und besonders in Amerika. Ich habe selbst Kinder und kann deshalb sehr gut nachvollziehen, welchen Spagat Mütter zwischen Beruf und Kinderbetreuung bewerkstelligen müssen. Dazu noch der Druck zwischen den Müttern untereinander, welches Kind alles schneller und besser kann, das kann ganz schön stressig werden. All das hat die Autorin lebendig, realitätsnah und durch ihre Protagonistinnen super beschrieben. Die übereifrige Francie, der vor lauter alles richtig machen zu müssen, alles über den Kopf zu wachsen droht und auf der anderen Seite Colette, die nach außen hin einfach perfekt erscheint. Was es bedeutet, viel zu schnell wieder in den beruflichen Alltag einsteigen zu müssen, sieht man bei Nell. Diese Verknüpfung mit dem Entführungsfall Baby Midas verleiht der Geschichte nochmal eine ganz besondere Intensität, die zum Nachdenken anregt. Ich bin jedenfalls sehr froh, in Europa zu leben, wo es Mutterschutz, Erziehungsgeld, Elternzeit usw. gibt.

Insgesamt habe ich dieses Buch sehr gerne gelesen, es ist fesselnd, locker und flüssig geschrieben. Die Autorin spricht das Thema Mutterschaft mit all seinen Facetten an und verpackt es in einen fesselnden Kriminalfall.

Fazit: Mütter - ungeschminkt und echt

Bewertung

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