Samstag, 26. März 2016

REZENSION zu My Dear Sherlock - Wie alles begann

Buchinfos

Titel: My Dear Sherlock - Wie alles begann
Originaltitel: Lock & Mori #1
Autorin: Heather Petty
Seitenzahl: 320

Verlag: cbj
ISBN: 978-3-570-17152-3

Preis: 14,99 €

Inhalt

London im 21. Jahrhundert: Die 16-jährige James Moriarty, kurz Mori, trifft das 17-jährige Genie Sherlock Holmes das erste Mal, als sie ihn bei einem Feueralarm aus dem Keller holen soll. Sherlock ist sogleich fasziniert von ihrem Scharfsinn und nicht zuletzt von ihrer Schönheit. Als kurz nach ihrer ersten Begegnung im Regentspark ein Mord geschieht und die beiden gemeinsam den Tatort inspizieren, nachdem die Polizei in ihrem Unvermögen lediglich von einem Unfall spricht, entschließen sich Mori und Sherlock dazu, selbst Ermittlungen in Form eines Spiels anzustellen. Dabei sollte derjenige gewinnen, welcher den Mörder zuerst findet, wobei man mit dem anderen stets alle Informationen teilen sollte. Das hält Mori allerdings nicht davon ab, Sherlock einiges vorzuenthalten, da sie schnell herausfindet, dass der Mord und viele weitere, die im letzten halben Jahr im Park geschehen sind, mit der Vergangenheit ihrer verstorbenen Mutter zusammenhängen.

Eigene Meinung

Als großer Sherlock Holmes Fan war für mich der erste Band der neuen Serie rund um meinen Lieblingsdetektiv "My Dear Sherlock - Wie alles begann" natürlich Pflicht, doch leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt, weshalb dieses Buch von mir nur drei Eier bekommt. Der Einstieg in die Geschichte gelang mir recht schnell, weil ich mich zu Beginn noch gut in die Hauptfigur, Mori, die zugleich die Ich-Erzählerin des Buches ist, einfühlen konnte. Doch mit der Zeit legte sie immer eigenartigere Handlungsmuster an den Tag und wurde in meinen Augen zu einer vollkommen anderen Person, mit der ich mich kaum mehr identifizieren konnte. Sehr zu meinem Missfallen musste ich auch bald feststellen, dass Sherlock Holmes in diesem Buch als Nebencharakter eher eine kleine Rolle einnimmt und an manchen Stellen so dargestellt wird, als ob er überhaupt kein Talent besäße und jedes Mal die falschen Schlussfolgerungen ziehe. Es kam mir vielmehr so vor, als wäre er nur Moris Spielzeug, das ab und zu auch mal zu Wort kommen darf, um seine Erkenntnisse zur Lösung des falls beizutragen. Zu diesem Verdacht trug auch die Romanze der beiden bei, die auf einmal da war, ohne dass man von den Gefühlen Sherlocks und Moris erfuhr. Das liegt vielleicht auch an den generell platten Figuren. Heather Petty hat zwar ganz nette Akteure geschaffen, dennoch ist es ihr nicht gelungen, ihnen Leben einzuhauchen, was der Geschichte, die grundsätzlich eigentlich gar nicht schlecht ist, die gesamte Dynamik nimmt. Während des Lesens hatte ich zudem stets ein unbehagliches Gefühl, da mir die gesamte Szenerie ziemlich düster erschien und nur so vor negativer Energie strotze, was sogleich sinnbildlich für Moris Inneres steht, das mit dem Fortschreiten der Geschichte immer dunkler wird und an die Oberfläche dringt, sodass sie zu einer wahren Gefahr wird. Auch das Ende war deshalb nicht ganz mein Fall, es erinnerte mich vielmehr an ein bedrohliches Gewitter vor dem Sturm. Eine weitere Sache, die mich gestört hat war die für meinen Geschmack etwas zwanghafte Unterbringung des Namens John Watson in die Handlung. Eine vollkommen unbedeutende Person, der Freund der Tochter der Ermordeten, trägt den Namen des treuen Gehilfen von Sherlock Holmes, obwohl die beiden rein gar nichts miteinander zu tun haben. Vielleicht hält sich Heather Petty damit die Möglichkeit für die Folgebände offen, ihn an die Seite des Meisterdetektivs zu stellen, denn wenn sich meine Vermutung bewahrheiten sollte, wird Mori zu dem gefürchteten Untier, das der schwierigste Gegner von Sherlock Holmes wird. Obwohl mich die Geschichte nicht wirklich gefesselt hat, werde ich wahrscheinlich dennoch einen weiteren Teil der Reihe lesen, wenn er denn erscheint, da es mich doch brennend interessiert, ob ich mit meiner Hypothese richtig liege. Wer als Sherlock Holmes Fan dieses Buch lesen möchte, der sollte seine Erwartungen allerdings etwas herunterschrauben, um einer etwaigen Enttäuschung zu entgehen.

Bewertung


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2 Kommentare:

  1. Huhu :)

    ich bin auch ein großer Sherlock Fan, aber das Buch klingt ja nun nicht so ganz überzeugend, schade!
    Kennst du die Bücher von Annelie Wendeberg (Band 1: Teufelsgrinsen)? Die fand ich bisher ganz gut gelungen.

    Viele Grüße,
    Jamie (Blutrot | Jamies Bücherblog)

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    Antworten
    1. Hallo Jamie,

      ich fand es auch ziemlich schade, dass mich das Buch gar nicht überzeugen konnte, weil ich mich richtig darauf gefreut hatte. Die Bücher von Annlie Wendeberg kenne ich auch, da lese ich lustigerweise gerade den dritten Teil, "Die lange Reise".

      Ganz liebe Grüße
      Kathi

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