Samstag, 27. April 2019

REZENSION zu Das Leuchten jenes Sommers

Buchinfo

Titel: Das Leuchten jenes Sommers
Originaltitel: Summer of Secrets
Autorin: Nikola Scott
Seitenzahl: 496
Erschienen: 16.04.2019
Verlag: Rowohlt
ISBN: 978-3-8052-0038-7
Preis: 20,00 €

An dieser Stelle geht zunächst ein herzliches Dankeschön an den Rowohlt Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplar!

Inhalt

August 1939 kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Maddy verbringt ihre Zeit unbeschwert auf Summerhill, einem Anwesen in Cornwall. Ihre ältere Schwester Georgiana kommt nach einer langen Reise in Begleitung ihres Freundes Victor nach Summerhill zurück. Maddy ist er von Anfang an nicht ganz geheuer...

70 Jahre später begegnen sich Maddy und Chloe. Die junge Fotografin Chloe fährt nach Summerhill, um ein Porträt von Maddy anzufertigen. Dabei entdeckt sie ein Jahrzehnte altes Geheimnis, das auch Auswirkungen auf ihr eigenes Leben nach sich zieht...

Erster Satz

"Summerhill würde ich auf jeder Karte entdecken."

Eigene Meinung

Mit "Das Leuchten jenes Sommers" ist Nikola Scott ein einfühlsames, ruhiges und zugleich absolut unterhaltsames Buch gelungen, das ich sehr gerne gelesen habe. Auf zwei verschiedenen Zeitebenen, die im Laufe des Buches ineinanderfließen, erzählt sie uns von Maddy und Georginiana kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges und von Chloe, die in der Jetztzeit lebt. Anhand dieser beiden wunderbar gezeichneten und absolut authentisch wirkenden Protagonistinnen gewährt die Autorin den Lesern facettenreiche Einblicke in das Thema "Liebe", das beschützend bei Geschwistern sein kann oder eben auch einengend und besitzergreifend in einer Partnerschaft, wie es bei Chloe der Fall ist. 

Gerade diese Passagen fand ich besonders eindringlich und emotional. Man denkt bei häuslicher Gewalt ja zuerst an äußerliche Verletzungen, dabei sind oft die seelischen Wunden schlimmer. Chloe leidet unter Aidans subtilen psychologischen Spielchen, schafft es aber schließlich trotzdem ihm Paroli zu bieten. Ihre Entwicklung in die richtige Richtung war erlösend und fühlte sich gut und richtig an, denn den Mut aufzubringen ist sicher nicht einfach. Durch den regelmäßigen Wechsel zu Maddy nach Summerhill und ihren Erlebnissen konnte ich wunderbar in die Geschichte(n) eintauchen und zwischen den Zeiten reisen. 

Die beiden Erzählstränge fließen im Laufe des Buches harmonisch ineinander, es kristallisieren sich Parallelen zwischen beiden heraus. Das Zusammentreffen der hochbetagten Maddy und Chloe war für mich ein kleines Highlight, denn für mich war es nur schön zu sehen, wie sich die beiden gut tun, sie entkommen beide ihren Dämonen. Alle Geheimnisse werden aufgelöst und zwar so geballt und voller Spannung, dass die letzten Seiten geradezu verflogen.

"Das Leuchten jenes Sommers" ist eine gehaltvolle, angenehm zu lesende Lektüre, die eine Bereicherung für jedes Bücherregal ist. Ein Buch voller Kraft und zugleich Zuversicht, das zum Nachdenken anregt.

Fazit: Wer weiß denn schon was Liebe ist - ein etwas anderer (Liebes-)roman, einfach gut!

Bewertung

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