Sonntag, 30. Dezember 2018

REZENSION zu Der letzte erste Song

Buchinfo

Titel: Der letzte erste Song
Reihe: Firsts (Bd. 4)
Autorin: Bianca Iosivoni
Seitenzahl: 447
Erschienen: 30.11.2018
Verlag: LYX
ISBN: 978-3-7363-0913-5
Preis: 10,00 €

An dieser Stelle geht zunächst ein herzliches Dankeschön an den LYX Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Inhalt

Vor langer Zeit hat Grace sich das Versprechen gegeben, nie wieder zu singen. Zu tief sind die Wunden, die sie mit einem schrecklichen Ereignis in ihrer Vergangenheit verbindet. Doch dann sucht Masons Band eine neue Leadsängerin und sie lässt sich dazu überreden am Vorsingen teilzunehmen und in die Band einzusteigen. Allerdings ist sie nicht darauf vorbereitet, welches Prickeln sie plötzlich in der Nähe von Mason verspürt, den sie aufgrund seiner vorlauten Sprüche anfangs nicht ausstehen konnte. Sie muss jedoch bald erkennen, dass sich darunter mehr verbirgt, doch sie können nie mehr als Freunde sein, denn Masons Herz gehört seiner Jugendliebe Jenny.

Erster Satz

"An einem Dienstagmorgen um vier Uhr zweiunddreißig vor Mason Lewis' Wohnungstür zu stehen, war eventuell nicht meine beste Idee gewesen."

Eigene Meinung

Mit "Der letzte erste Song" geht eine Ära an gefühlvollen, tragischen und berührenden Liebesgeschichten über eine Freundesclique am Blackhill College zu Ende, weshalb ich das Buch mit einer Mischung aus Vorfreude und Wehmut begonnen habe. Es ist schwierig zu beschreiben, aber in Bianca Iosivonis Erzählungen schwingt immer eine Traurigkeit mit, die auch nach dem Zuklappen des Buches noch nachhallt und sich nicht so leicht abschütteln lässt. So ging es mir bei den ersten Bänden der Reihe und war auch dieses Mal wieder der Fall. In irgendeiner Weise sind die Protagonisten unglücklich, haben in ihrer Vergangenheit ein furchtbares Unglück erlebt, stammen aus zerrütteten Familienverhältnissen oder kämpfen gegen ihre Selbstzweifel an. Eine Mischung aus allen dreien vereint sich in der Person von Grace Watkins, die bisher nur als Nebenfigur und Emerys alter Widersacherin aus der High School auftauchte, sich aber schlussendlich zu einer von Emerys besten Freundinnen entwickelte. Bereits in "Der letzte erste Blick" konnte man die Risse in ihrer schillernden, wunderschönen Fassade erkennen, die sich hier noch vertiefen sollten. Nachdem ihre ältere Schwester Gillian sich von ihrer Mutter loseisen konnte, hat diese ihre ganze Energie auf Grace fokussiert und sie zu einem Schönheitswettbewerb nach dem anderen geschleppt. Ständig wurde Grace kritisiert, sie sei nicht schlank genug, nicht schön genug, nicht perfekt genug, was tiefe Spuren hinterließ. Der Höhepunkt dieser Abwärtsspirale ließ Grace ohne Halt auf ihren seelischen Tiefpunkt stürzen, als sie bei einem Schönheitswettbewerb trotz ihrer Liebe zur Musik keinen einzigen Ton rausbekam und von allen verlacht und gedemütigt wurde. Am Blackhill College will Grace ein neues Kapitel in ihrem Leben aufschlagen, aber trotz der vielen Kilometer, die sie zwischen sich und ihre besitzergreifende, überkompensatorische Mutter gebracht hat, nagen die Selbstzweifel zunehmend an ihr. Da hilft es auch nicht gerade, dass sie schon wieder von einem Typen betrogen wurde, was sich für Grace so anfühlt als wäre sie wie immer nur die zweite Wahl. Deshalb fand ich es natürlich umso schöner zu lesen, wie sie in Masons Band neue Freunde gefunden und neues Selbstvertrauen geschöpft hat, ganz zu schweigen von den herzerwärmenden Szenen zwischen Mason und Grace. Während des Lesens keimte in mir ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass die Firsts-Reihe doch noch nicht zu einem Ende kommen würde, aber bei diesem berührenden Ende, in welchem alle Charaktere der vorherigen Bände nochmal auftauchen, wurde mir klar: Es ist vorbei.

"Der letzte erste Song" ist der würdige Abschluss der Firsts-Reihe, wenngleich die Charaktere verglichen mit den überaus authentischen, lebendigen Protagonisten der vorherigen drei Bände ein wenig blasser wirken. Dennoch nimmt einen der gefühlvolle, teils melancholische Schreibstil von Beginn an gefangen und hallt nach dem Zuklappen des Buches noch lange nach.

Bewertung
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