Dienstag, 17. Juli 2018

REZENSION zu Wo mein Herz dich findet

Buchinfo

Titel: Wo mein Herz dich findet
Autorin: Kathryn Taylor
Seitenzahl: 334
Erschienen: 29.06.2018
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3-404-17669-4
Preis: 10,00 €

An dieser Stelle geht zunächst ein herzliches Dankeschön an den Bastei Lübbe Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Inhalt

Durch ein plötzlich hereinbrechendes Unwetter und eine Motorpanne sieht sich die junge Cara gezwungen, in einer einsamen Gegend Unterschlupf zu suchen. Mit deutlich spürbarem Widerwillen bittet Liam sie ins Haus, was Caras Neugier nur umso mehr anfacht. Sie kann sich einfach nicht erklären, wieso der attraktive Mann freiwillig die Einsamkeit sucht und sie zudem noch anfleht, niemandem von seiner Anwesenheit zu erzählen. Dabei erkennt sie schnell, dass die raue Schale nur Fassade ist, um das verletzliche Herz des Außenseiters zu schützen, in den sie sich leidenschaftlich verliebt. Allerdings droht ein Geheimnis aus seiner Vergangenheit dem gemeinsamen Glück keine Zukunft zu geben.

Erster Satz

"Cara trat dicht an die massive Holztür heran und klopfte."

Eigene Meinung

Kathryn Taylors Name war gefühlt in aller Munde, als ihre hochgelobte Daringham-Hall-Saga den Buchmarkt stürmte, weshalb ich nun natürlich umso neugieriger darauf war, mit "Wo mein Herz dich findet" endlich selbst ein Buch der Autorin zu lesen. Leider konnten mich weder die Charaktere noch die Handlung geschweige denn der Schreibstil überzeugen, weshalb ich diesem Buch drei Eier mit Tendenz nach unten gebe. Dabei hatte es noch so gut angefangen. Cara wirkte wie eine starke junge Frau, die sich von einem scheinbaren Waldschrat nicht abschrecken lässt und bei einem ordentlichen Regenerguss Zuflucht in seiner Waldhütte sucht. Von da an ging es allerdings steil bergab. Selten habe ich eine Geschichte erlebt, die so dermaßen vorhersehbar ist, nicht zuletzt durch die doch sehr expliziten Andeutungen. Dadurch verloren die ach so spannenden Wendungen schnell an Reiz und erinnerten vielmehr an ein Echo anderer Erzählungen. Während des Lesens drängte sich mir ein ums andere Mal der Vergleich mit den strahlenden Familien in den Hochglanzzeitschriften auf, denn die Hauptfiguren und deren Handlungen werden meinem subjektiven Empfinden nach sehr idealisiert und stellenweise richtiggehend schnulzig dargestellt. Hatte ich Charaktere erwartet, so werden hier nur Stereotypen geboten. Mehrmals habe ich mich sogar dabei ertappt, wie ich viel mehr mit den Nebencharakteren und deren Storyline mitgefiebert habe, weil diese deutlich mehr Ecken und Kanten aufweisen und Sympathie versprühen, was ihnen und somit der gesamten Geschichte wenigstens ein bisschen Authentizität verschafft. Generell scheint alles viel zu reibungslos zu verlaufen und falls wider Erwarten doch eine kleine Komplikation auftreten sollte, dann löst sie sich in Windeseile wie von selbst auf. So sind Vater und Sohn beispielsweise seit Jahren zerstritten und sprechen kein Wort miteinander, doch nach nicht einmal fünf Minuten im gleichen Raum haben sich die beiden wieder versöhnt und der kranke Vater ist fest entschlossen, endlich die Therapie anzutreten. Bei einer solch unrealistischen Szene kann man gerade noch die Augen zudrücken, doch wenn sich jene Harmonie wie ein roter Faden durch die Erzählung zieht und - wie um den Gipfel der Kitschigkeit nochmal zu krönen - in ein märchenhaftes Ende mit zwei Hochzeiten und einem Baby mündet? Dann ist selbst meine Geduld erschöpft. 

"Wo mein Herz dich findet" war für mich trotz vielversprechender Grundszenerie und dem Schauplatz Irland leider eine Enttäuschung auf ganzer Linie, denn weder die Handlung noch die stereotypen Protagonisten konnten mich überzeugen.

Bewertung

1 Kommentar:

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