Sonntag, 28. Juni 2015

REZENSION zu Ein Mädchen, sieben Pfannkuchen und ein roter Koffer

Buchinfos

Titel: Ein Mädchen, sieben Pfannkuchen und ein roter Koffer
Originaltitel: De Vindelig van Wammerswald
Autor: Stefan Boonen
Illustrator: Tom Schoonooghe
Seitenzahl: 272
Verlag: FISCHER KJB
ISBN: 978-3-7373-5172-0
Preis: 14,99 €

Inhalt

Die Bewohner des kleinen Dorfes Wammerswald sind in heller Aufregung: Die Schifferin Frau Karbus, die die leckersten Pfannkuchen des ganzen Dorfes backt, findet am Morgen ein Mädchen, das über Nacht am Flussufer angespült wurde. Sie hat nur einen roten Koffer dabei und ist mutterseelenallein. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht, dass sie sieben Pfannkuchen mir nichts, dir nichts verputzen kann und in Wammerswald bleiben will. Daraufhin wird beschlossen, dass sie bei drei verschiedenen Kandidaten, der Bäckersfamilie mit den elf Söhnen, Doktor Hendrik und seiner Frau Federle und nicht zuletzt bei dem Großen Jos, der alles reparieren kann, zur Probe wohnen soll. Abenteuerlich wird es, als Findling in den dunklen Wald geht, den gefangenen Bär befreit und auch sonst für allerlei Turbulenzen sorgt.

Eigene Meinung

Das moderne Märchen "Ein Mädchen, sieben Pfannkuchen und ein roter Koffer" bekommt von mir fünf Eier. Bevor die Geschichte beginnt, werden zunächst die wichtigsten Bewohner von Wammerswald vorgestellt, sodass man einen guten Überblick bekommt und auch während des Lesens zurückblättern kann. Schon der Einstieg in das Geschehen hat mir sehr gut gefallen, denn es beginnt sofort mit der Auffindung des Mädchens, das mutterseelenallein und nur mit einem roten Koffer ausgestattet am Flussufer liegt. Anschließend folgt eine warmherzige Beschreibung des Alltags in Wammerswald, bei der einem die originellen Charaktere sehr schnell ans Herz wachsen. So gibt es beispielsweise den zwergenhaften Bürgermeister Herr Santori mit seinem Schnurrbart, seinen Assistent Herrn Jupp, der schöne Anzüge liebt und davon mehr als 40 besitzt, und natürlich Findling, das angespülte Mädchen. Besonders toll waren natürlich auch die bunten Illustrationen von Tom Schoonooghe, die das Lesevergnügen erhöhen, da man bei deren Anblick einfach schmunzeln muss. Mein absolutes Highlight war aber der griesgrämige Polizist Willy, der Findling bei jeder Kleinigkeit verhaften wollte. Seine Sprache ist einfach herrlich! Wie etwa als Findling ihn nicht auf seinem Fahrrad kommen sieht und ihn daraufhin fast mit dem Traktor überfährt: "Ein Önschlög! [...] Ein versöchter Tötschlög öf einen Pölözösten öm Ömt! [...] Önd wenn öch töt wöre, wörde öch döch wegen Mördes verhöften!" (S. 29). Meiner Meinung nach ist "Ein Mädchen, sieben Pfannkuchen und ein roter Koffer" ein kleines Kinderbuchjuwel, das sich vor allem durch die warmherzige Erzählung, die liebevollen Details und die originellen Charaktere auszeichnet, sodass ich es nur wärmstens empfehlen kann.

Bewertung
 

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