Titel: Schnee von gestern und vorgestern
Autor: Günther Klößinger
Seitenzahl: 520
Verlag: Epubli
ISBN: 978-3-7375-2081-2
Preis: 28,95 €
Zunächst einmal möchte ich mich ganz herzlich bei dem Autor Günther Klößinger für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanken!
Inhalt
Endlich kann Kommissar Fox Prancock gemeinsam mit seiner Freundin, der Jungjournalistin Ilka Trebes, nach Frankreich in den wohlverdienten Urlaub fahren. Allerdings wird aus der ruhigen Zweisamkeit nichts, denn im Gästesafe ihres Zimmers in einer französischen Pension findet Fox eine seltsame Nachricht, auf der jemand dringend um Hilfe bittet. Sein kriminalistisches Gespür ist geweckt und so beginnt das Pärchen zu ermitteln, jedoch ohne zu ahnen mit welchen finsteren Gestalten sie sich dadurch anlegen würden. Zeitgleich recherchiert Prancocks Exfrau Else für ihre Kolumne in der heimatliche Zeitung über Verbrechen der Vergangenheit, wobei sie ein 30 Jahre altes Foto einer Leiche entdeckt, welches in der Gegenwart im Rathaus gehörig Staub aufwirbelt, denn der damals ungeklärte Mord war schnell in Vergessenheit geraten. Die Strippenzieher von damals versuchen auch heute wieder zu intervenieren, was die Freundin von Tochter Jasmin am eigenen Leibe zu spüren bekommt, als man versucht sie mitsamt ihrem Hexenhäuschen zu verbrennen. Die gesamte Familie Prancock und ihre Freunde wird gehörig auf Trab gehalten und begibt sich mit ihren Nachforschungen auf sehr dünnes Eis, denn mit diesen Ganoven ist nicht zu spaßen.
Eigene Meinung
Nachdem ich bereits von Teil eins der Reihe Fox & Crime, "Blüten aus Babylon" so begeistert war, habe ich mich natürlich umso mehr gefreut, nun auch die Fortsetzung "Schnee von gestern und vorgestern" zu lesen, welches von mir ebenfalls vier Eier bekommt. Der Titel ist mir zugleich sehr positiv aufgefallen und nach Beenden der Lektüre gefiel er mir sogar noch viel besser, da er perfekt zu der Geschichte passt, denn bei den aufzuklärenden Geheimnissen handelt es sich beinahe ausschließlich um Straftaten, die in der Vergangenheit begangen wurden und ungestraft geblieben sind. Dies an sich ist in meinen Augen schon ein gutes Fundament für eine vielversprechende Kriminalerzählung, aber eine Geschichte ist wie immer nichts ohne ihre Charaktere, die hierbei definitiv gegeben sind. Fox Prancock steht diesmal zwar nicht im Mittelpunkt des Geschehens, doch seinen Wortwitz und die herrlich brummelige Art muss man trotzdem nicht missen genau wie die Einblicke in Jasmins interessante Welt auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden. Neben den üblichen Verdächtigen, die zum Familien- beziehungsweise Freundeskreis der Prancocks gehören, spielten zwei sehr unterschiedliche Parteien eine große Rolle. Zum einen gab es den Geheimdienst, der mehr an ein Killerkommando erinnerte und den beiden Urlaubern nach dem Leben trachtete, auf der anderen Seite waren da noch die Flüchtlinge, die auf Jeannies Farm Zuflucht fanden und jeweils eine eigene Geschichte zu erzählen haben, was das Buch aktueller denn je macht. Einfühlsam und berührend schildert Günther Klößinger die ergreifenden Erlebnisse der Migrantin Yasmin, welche ihr Leben lang auf der Flucht war und hilft somit, die Fliehenden und das was sie durchgemacht haben besser zu verstehen. Nicht minder interessant sind die Machenschaften in Politik und Staatssicherheit, in die Fox und Ilka sowie Else auf unterschiedliche Art und Weise mit hineingezogen werden. "Schnee von gestern und vorgestern" beeindruckt nicht nur durch die sprachliche Fingerfertigkeit des Autors und die konstante Aufrechterhaltung der Spannung durch zahlreiche Wendungen sondern wartet zudem mit einer unheimlichen Komplexität und charismatischen Charakteren auf, mit denen man einfach nur mitfiebern kann.
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