Freitag, 31. Mai 2019

REZENSION zu Blind

Buchinfo

Titel: Blind
Autorin: Christine Brand
Seitenzahl: 448
Erschienen: 04.03.2019
Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3-7645-0645-2
Preis: 15,00 €

An dieser Stelle geht zunächst ein herzliches Dankeschön an das Bloggerportal für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Inhalt

Nathaniel telefonierte gerade noch über eine anonyme App mit einer Frau, die ihm dabei helfen sollte das richtige Hemd zu wählen, als er einen Schrei gefolgt von einem dumpfen Aufprall vernimmt, worauf die Verbindung abbricht. Nathaniel ist blind und gerade deshalb sind seine anderen Sinne geschärft, weshalb ihm sofort klar ist, dass das kein normaler Schrei war. Er ist sich sicher, dass der Frau am anderen Ende der Leitung etwas zugestoßen ist. Doch bei der Polizei schenkt man ihm aufgrund fehlender Beweise zunächst keinen Glauben, zumal er selbst eine tragische Familiengeschichte vorzuweisen hat. Gemeinsam mit einer Freundin, der gewieften Journalistin Milla, und seinem Blindenhund Alisha macht er sich selbst auf die Suche nach der Wahrheit, wobei er nicht ahnt, dass er für die fremde Frau die einzige Chance oder ihr Todesurteil sein könnte.

Erster Satz

"Das Kind lebt!"

Eigene Meinung

Bereits als ich den Klappentext das erste Mal gelesen habe, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte, da ich die Idee eines Blinden als einziger Zeuge eines womöglichen Verbrechens genial finde. "Blind" ist jedoch nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch und haptisch ansprechend, denn neben dem beinahe schon hypnotisierend weiß strahlenden Schriftzug auf dunklem Grund finden sich einige aufgeraute Stellen auf dem Buchcover, die das Buch ungleich ansprechender erscheinen beziehungsweise erfühlen lässt. Von ungezügelter Neugier angetrieben habe ich mich auf die Geschichte gestürzt und diese innerhalb weniger Stunden verschlungen. Gebannt war ich von dem männlichen Protagonisten Nathaniel, der trotz seines Handicaps nicht davor zurückschreckt sich auf der Suche nach der Wahrheit für das Leben einer vollkommen fremden Frau in Gefahr zu bringen. Sein einziger Anhaltspunkt ist ein Schrei, gefolgt von einem dumpfen Aufprall und dennoch ist er felsenfest davon überzeugt, dass dieser ihm unbekannten Person etwas zugestoßen sein muss. Durch seine Blindheit ist er in vielerlei Hinsicht eingeschränkt, was ihn zu unkonventionelleren Ermittlungsmethoden führt, was als Leser natürlich neu und spannend zu verfolgen ist. Gleichzeitig lässt sich die nagende Frage im Hinterkopf nicht ausschalten, ob Nathaniel sich nicht in etwas verrennt, denn alles was er an Beweisen zu haben glaubt sind Geräusche am Telefon. Unterstützung bekommt Nathaniel dabei von der Journalistin Milla, die mir in ihrer Hartnäckigkeit und ihrem Bestreben Ungerechtigkeit aufzudecken und der Öffentlichkeit mitzuteilen sofort sympathisch war, wenngleich sie es als Freundin des leitenden Ermittlers für das Dezernat Leib und Leben nicht einfach hat, da ihre beider gegensätzlicher Berufsleben Auswirkungen auf die Harmonie ihres Privatlebens haben. In dieser Geschichte sind interessanterweise drei Kriminalfälle vielfältiger Themengebiete miteinander verwoben, was für allerhand falsche Fährten, Nervenkitzel und natürlich jede Menge Erzählperspektivenwechselinduzierte Spannung sorgt, wenngleich mir ein Zusammenhang ein Hauch zu viel war. 

Diesem fesselnden Kriminalroman liegt eine grandiose Ausgangsidee zugrunde, die nahezu bis zur Perfektion ausgearbeitet wurde und neben allerhand klassischer Zutaten wie beispielsweise jeder Menge Nervenkitzel durch den regelmäßigen Wechsel der Erzählperspektiven mit einem außergewöhnlichen Protagonisten beeindruckt, der auf unkonventionelle Art und Weise eigenmächtig zu ermitteln beginnt.

Bewertung

4 Kommentare:

  1. Hallo :)

    Mir hat Nathan als Protagonist ebenfalls sehr gefallen. Dadurch war es mal was anderes und - wie schon in der Rezension steht - man wusste nicht so recht, ob er sich in etwas verrennt.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hallo liebe Nicole,

      ich war grundlegend eigentlich schon der Meinung, dass Nathaniel die Wahrheit sagt, die Frage war nur, ob es auch die Richtige ist oder nur seine. Die Geschichte hätte gut und gerne auch weiter in die psychiatrische Richtung abdriften können, aber ich denke der hier gewählte Weg war geschickter und authentischer. :)

      Herzliche Grüße,
      Kathi

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  2. Hallo,

    das haptische Cover hat mir auch gut gefallen, aber an Stelle des Verlages hätte ich den Titel und den Namen der Autorin dann auch in Braille auf dem Cover abgedruckt! :-)

    Wusstest du, dass "Blind" eigentlich der fünfte Band der Reihe ist? Die ersten vier Bände erschienen von 2009 bis 2015 beim Schweizer Landverlag, die wollte ich mir noch gebraucht besorgen. Oder vielleicht bring der Blanvalet-Verlag die ja auch noch raus, wenn "Blind" ein Bestseller wird?

    Schöne Rezension, ich habe sie direkt mal in meiner Rezension verlinkt. :-)

    LG,
    Mikka
    [ Mikka liest von A bis Z ]

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    1. Hallo liebe Mikka,

      das stimmt, das wäre auch eine Idee gewesen, aber vielleicht auch ein bisschen too much. :)

      Waaaas? Nein, das wusste ich nicht! Danke für die Info! Das ist ja richtig doof, auf der Verlagsseite der deutschen Ausgabe steht nämlich, dass es der erste Band der Reihe "Milla Nova ermittelt" ist! Da werde ich doch gleich mal stöbern gehen, wovon die anderen Fälle handeln!

      Herzliche Grüße und danke für die Verlinkung!
      Kathi

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