Sonntag, 20. Januar 2019

REZENSION zu From Ashes - Herzleuchten

Buchinfo

Titel: From Ashes - Herzleuchten
Autorin: Molly McAdams
Seitenzahl: 304
Erschienen: 05.11.2018
Verlag: mtb
ISBN: 978-3-95649-859-6
Preis: 9,99 €

An dieser Stelle geht zunächst ein herzliches Dankeschön an den HarperCollins Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Inhalt

Als Cassidys bester Freund Tyler nach Texas zieht, um dort sein Studium zu beginnen, nimmt er sie kurzerhand mit. Denn Cassidy Jameson hatte ein schwere Kindheit, wo auf einen Verlust langjährige Gewalt folgte, und Tyler bringt es nicht übers Herz, sie in ihrem wahrgewordenen Albtraum zurückzulassen. In Texas beginnt für Cassidy ein neues Leben in der Wohngemeinschaft mit Tyler und seinem attraktiven Cousin Gage, zu dem sie sich vom ersten Moment an hingezogen fühlt. Allerdings bringen zwei Männer, die ihren Beschützerinstinkt ausleben, auch jede Menge Schwierigkeiten.

Erster Satz

"Kennst du überhaupt irgendjemanden, der dabei ist, Ty?"

Eigene Meinung

Bei dem New Adult Roman "From Ashes - Herzleuchten" habe ich mir eine frische, mitreißende Liebesgeschichte eines Mädchens erwartet, das es in der Vergangenheit nicht leicht hatte und nun fernab von Zuhause ein neues Leben beginnt, um dort neues Vertrauen in die Menschen und die Liebe zu gewinnen. Grundlegend bekommt man auch genau das serviert, doch die Art und Weise war leider nicht so mein Fall, denn die Geschichte wirkte doch recht überdramatisierend und bediente sich dabei in großen Maßen an der Kiste gängiger Klischees ganz nach dem Motto, je mehr davon, desto realistischer wird die Erzählung. Nach wenigen Kapiteln war also klar, dass Augenrollen und ab und zu genervte Seufzer vorprogrammiert sind. Der Geschichte muss man jedoch zugute halten, dass sie auf einem vielversprechenden Gerüst aufgebaut ist. Cassidy Jameson war das Licht im Leben ihres Vaters, der sie wie eine Prinzessin bis zum Tag seines überraschenden Todes vergötterte. Ihre Mutter versank daraufhin in Trauer und wusste diese nur mit Alkohol zu ertränken, bis ein neuer Mann in ihr Leben trat, was zugleich das Ende von Cassidys unbeschwerter Kindheit markierte. Nahezu täglich wurde sie über einen Zeitraum von elf Jahren mit Händen und Gegenständen verprügelt, ohne sich dabei zur Wehr zu setzen. Ihre einzige Stütze in dieser Zeit war ihr bester Freund Tyler, der direkt nebenan wohnte und sie immer verarztete. Für Tyler ist es deshalb auch die logische Konsequenz, dass Cassidy ihn nach Texas begleitet, wo er sein Studium beginnt. Jeder trauert zwar auf seine eigene Art und Weise aber ich finde es einfach ungeheuerlich, wie jemand die Hand gegen das eigene Kind erheben und ein gerade einmal siebenjähriges Mädchen sich komplett alleine ernähren und versorgen lassen kann. Cassidy hat auf einen Schlag beide Eltern verloren, denn der sie verprügelnde Tyrann in ihrem Haus hatte nichts mit ihrer Mutter gemein als die äußere Gestalt. Texas soll nun also Cassidys Start in ein neues, selbstbestimmtes Leben sein, doch mit ihrer Ankunft dort beginnt das ganze Drama. Grundsätzlich bin ich schon der Meinung, dass es Liebe auf den ersten Blick geben kann, aber in diesem Fall war die Szene des Kennenlernens zwischen Gage und Cassidy sowas von drüber. Er hat sie einmal erblickt, spürt beim Händeschütteln elektrisches Britzeln und verteidigt sie gleich gegen den erstbesten Typen, der nur mit ihr reden möchte? Das war dann doch etwas zu weit hergeholt und der Beginn einer aufgebauschten Erzählung voller Drama, das größtenteils hätte vermieden werden können, wenn man dem anderen einen Hauch von Vertrauen entgegengebracht und einfach mal miteinander geredet hätte. Normalerweise habe ich wirklich nichts gegen Romantik mit Ansätzen von Kitsch einzuwenden, aber dieses Buch trieft leider nur so vor unrealistisch kitschiger Szenen. Sind Dreiecksgeschichten auf Dauer schon anstrengend, bekommt man hier gar eine Quartettbeziehung vor die Nase gesetzt, die beinahe zu einer Fünferbeziehung ausartet. Obwohl ich Cassidy für ihre innere Stärke bewundere, dass sie trotz ihrer grausamen Kindheit zu einem selbstbewussten Menschen herangewachsen ist, wurde mir die Darstellung von ihr als Heilige ab einem gewissen Punkt echt zu viel. Jedes männliche Wesen, das ihr begegnet, verfällt sofort ihrer Schönheit sowie ihrem Charme und betet sie an. Dachte ich, ich hätte mich langsam an den immensen Kitschfaktor gewohnt, den man sicher nicht mehr steigern könnte, so wurde ich am Ende nochmal eines Besseren belehrt. Das absurde Feuerwerk an Kitschigkeit toppte wirklich alles.

"From Ashes - Herzleuchten" ist in meinen Augen ein ziemlich seichter New Adult Roman mit zahlreichen Schwachstellen, besonders was die doch recht spezielle Personendynamik sowie das großzügige Bedienen sämtlicher Rollenklischees angeht.

Bewertung

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