Dienstag, 30. Oktober 2018

REZENSION zu Blutrausch - Er muss töten

Buchinfo

Titel: Blutrausch - Er muss töten
Originaltitel: Gallery of the Dead
Reihe: Hunter & Garcia (Bd. 9)
Seitenzahl: 448
Erschienen: 24.08.2018
Verlag: Ullstein
ISBN: 978-3-548-28953-3
Preis: 10,90 €

Inhalt

Die Detectives Hunter und Garcia sind als Sonderermittler der Einheit für besonders brutale Verbrechen so einiges gewohnt und doch erwischt sie der neue Fall vollkommen kalt. Eine junge Frau wurde in ihrer Wohnung grausam verstümmelt, der Mörder hat ihr Hände und Füße abgetrennt sowie sie vollkommen gehäutet und die Wände mit ihrem Blut beschmiert. Einzig auf ihrem Rücken ist ein Stück Haut erhalten geblieben, in welches die Worte "Schönheit umgibt sie" auf Latein eingeritzt sind. Hunters Vorahnung, aufgrund der hohen Raffinesse und Brutalität des Täters könne es sich im Falle Linda Parker nicht um sein erstes Opfer handeln, wird nur wenig später bestätigt, als das FBI um die Mithilfe des erfolgreichen Profilers Robert Hunter in einer Reihe von Morden bittet.

Erster Satz

"Linda Parker betrat ihr kleines Haus in Silver Lake im Nordosten von Los Angeles, schloss die Tür hinter sich und seufzte tief."

Eigene Meinung

Chris Carter ist einer der meistverkauften Thrillerautoren der heutigen Zeit und doch ist er bisher vollkommen an mir vorüber gegangen - bis ich eine seiner Lesungen besucht habe. Da ich seine Persönlichkeit so unglaublich faszinierend und beeindruckend finde, konnte ich natürlich nicht umhin sein aktuelles Buch "Blutrausch - Er muss töten" zu kaufen und gleich am nächsten Tag zu beginnen, auch wenn es bereits der neunte Band der Hunter und Garcia Reihe ist. Verständnisprobleme gab es deshalb allerdings überhaupt nicht, denn relevante Informationen, die man für die aktuelle Handlung braucht, werden geschickt eingeflochten ohne repetitiv zu wirken. Es hat nicht einmal zwei Tage gedauert, da war das Buch leider schon wieder ausgelesen, weil ich es - einmal damit begonnen - einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die angenehm kurzen Kapitel enden nämlich allesamt mit einem fiesen Cliffhanger, auf welchen meistens obendrein ein Perspektivenwechsel folgt, um den armen Leser noch weiter auf die Folter zu spannen. Dabei bleibt der Fokus stets auf dem eigentlichen Fall - der wie ich finde genial konstruiert wurde, möge er noch so abscheulich sein. Ausschweifende Familienepisoden werden ausgespart, was wiederum dazu führt, dass der Puls bei jeder Beschreibung einer scheinbar nichtigen Alltagsszene einer bis dato unbekannten Person in die Höhe schießt und eine gewisse Vorahnung für die langsame Ausbreitung einer Gänsehaut und das Entstehen eines flauen Gefühls im Magen sorgt. Es kann nicht mehr lange dauern, bis diese Idylle gestört wird, es stellt sich nur noch die Frage wann und wie. Neben dem grandiosen Fall sind die Ermittler in diesem Thriller ein weiteres Highlight. Detective Robert Hunter ist ein Profiler, dessen Erfolgsbilanz unerreicht ist und den das FBI schon zahlreiche Male anzuwerben versucht hat, erfolglos. Stattdessen arbeitet er mit begrenzteren Mitteln bei der örtlichen Polizei in Los Angeles in einer Spezialeinheit für extrem brutale Vergehen im Morddezernat gemeinsam mit seinem Kollegen Carlos Garcia. Hunters außerordentliches Talent und Gespür für die Psyche der Menschen ist beeindruckend, vor allem da er mit seiner scheinbar vollkommenen inneren Ausgeglichenheit einen starken Kontrast zu der toughen FBI-Agentin Fisher bildet, die mit ihrer vorlauten Art eine tickende Zeitbombe darstellt. Ein kleines Manko stellt für mich der deutsche Titel dar, der verglichen mit dem perfekten Originaltitel "Gallery of the Dead", ziemlich unpassend ist.

"Blutrausch - Er muss töten" war mein erster, aber eindeutig nicht letzter Chris-Carter-Thriller, der mich von der ersten Seite an gefesselt und mit seinen runden Charakteren sowie der Raffinesse zu erzählen beeindruckt hat. Wer Criminal Minds mag, der wird Detective Robert Hunter und seinen Partner Garcia lieben, wenngleich die authentischen Schilderungen nicht für Jedermanns Geschmack sind.

Bewertung

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