Samstag, 22. September 2018

REZENSION zu Missing - Niemand sagt die ganze Wahrheit

Buchinfo

Titel: Missing - Niemand sagt die ganze Wahrheit
Originaltitel: Local Girl Missing
Autorin: Claire Douglas
Seitenzahl: 448
Erschienen: 11.06.2018
Verlag: Penguin
ISBN: 978-3-328-10169-7
Preis: 13,00 €

An dieser Stelle geht zunächst ein herzliches Dankeschön an das Bloggerportal für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Inhalt

Die beiden Freundinnen Sophie und Francesca wachsen in einer verschlafenen Kleinstadt am Meer auf und sind seit jeher unzertrennlich. Kein Blatt und kein Geheimnis passt zwischen sie. Als sie älter werden, verbringen sie die Abende gemeinsam mit ihrer Clique auf dem alten Pier und genießen das Leben in vollen Zügen. Doch mit einem Tag ist alles anders. Sophie verschwindet eines Nachts spurlos, neben ihrem Turnschuh auf dem Pier bleibt die Frage nach dem Warum. Es sollte achtzehn Jahre dauern bis Frankie, mittlerweile erfolgreiche Geschäftsfrau in London, erneut die Chance bekommt die Wahrheit herauszufinden. Denn man hat eine Leiche gefunden. Frankie kehrt umgehend nach Hause zurück, um endlich Licht ins Dunkle zu bringen und die Geheimnisse jener Nacht aufzudecken.

Erster Satz

"An einem tristen Nachmittag, kurz nach dem Mittagessen, erfahre ich endlich, dass du tot bist."

Eigene Meinung

Als ich den Klappentext von "Missing - Niemand sagt die ganze Wahrheit" überflogen habe, war mir sofort klar, dass ich dieses Buch unbedingt und so schnell wie möglich lesen muss. Tatsächlich habe ich es innerhalb eines Tages verschlungen, weil mich die mitreißende und zunehmend ungeheuerlich werdende Geschichte von Frankie, Sophie sowie ihrer ganz besonderen Freundschaft einfach nicht losgelassen hat. Auch wenn die Geheimnisse, die im Verlauf der Handlung ans Tageslicht kommen, immer abscheulichere Details über die Vergangenheit der beiden Mädchen ans Licht bringen, konnte ich mich dem Bann des Buches nicht entziehen. Was als ungeklärter Fall eines vermissten Mädchens vor schauriger Kulisse begann, sollte sich schon bald in einen Strudel aus psychischen Spielchen wandeln, der die Charaktere nebst dem Leser tief in den Abgrund der menschlichen Psyche aus Fäulnis und Düsternis blicken lässt. Die eigentliche Handlung, die von den Nachforschungen Frankies erzählt, die nach dem Fund einer Leiche zurück an den Ort ihrer Kindheit und Jugend zurückgekehrt ist um Jahre später endlich das Verschwinden ihrer besten Freundin Sophie aufzuklären, erstreckt sich von Donnerstag bis Dienstag eigentlich nur über wenige Tage. Dennoch kommt es einem viel länger vor, denn mittels zahlreicher Rückblenden, die abwechselnd aus den Blickwinkeln von Frankie und Sophie erzählen, gewinnt die Handlung deutlich an Plastizität und Tiefe. Gerade jenes Spiel mit den Perspektiven hat mich nachhaltig beeindruckt, weil man durch diese spezielle Art des Erzählens selbst schleichend einen Platz in der Geschichte einnimmt und es erst merkt, als man schon mittendrin steckt und es kein zurück mehr gibt. Technisch gesehen gibt es nur die zwei Blickwinkel, doch Frankie wendet sich innerlich an Sophie, indem sie ihre Freundin direkt anspricht, was sich als Leser anfühlt, als wäre man selbst Sophie. Je länger ich über diese Geschichte nachdenke, desto besser wird sie trotz oder vielleicht gerade wegen der Grausamkeiten, die sich darin ereignen.

"Missing - Niemand sagt die ganze Wahrheit" ist ein absolut fesselnder Thriller über das Verschwinden eines Mädchens, das ihre beste Freundin Jahre später aufklären will. Dabei ist das grandiose Spiel mit den Erzählperspektiven nebst den schaurigen Wendungen ein wahres Highlight, wenngleich von Beginn an eine sehr düstere Grundstimmung herrscht, die sich zunehmend steigert.

Bewertung

4 Kommentare:

  1. Hallo :)

    Das Buch kannte ich noch gar nicht, aber deine Rezension hat mich neugierig gemacht. Ich bin immer auf der Suche nach packenden Thriller, die ich nicht aus der Hand legen kann, und das scheint hier ja definitiv der Fall zu sein. Vor allem der Aspekt mit den verschiedenen Perspektiven spricht mich besonders an, vor allem weil er gut umgesetzt wurde.

    Danke für den tollen Lesetipp, vielleicht landet das Buch in Kürze auf meiner Wunschliste :D

    Liebe Grüsse
    paperlove

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    1. Hallihallo!

      Es freut mich, dass ich deine Aufmerksamkeit auf diesen kleinen spannenden Schatz lenken konnte. :) Das Spiel mit den Perspektiven ist bis zum bitteren Ende hin einfach grandios und hebt diesen Thriller ein wenig von den anderen des Genres ab, wie ich finde.

      Schreib mir doch gerne, wenn das Buch es auf deine Leseliste geschafft hat!

      Bis dahin herzliche Grüße,
      Kathi

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  2. Hallo Kathi

    Ja, klar, das werde ich machen :) Allerdings ist mein SuB aktuell unendlich gross, deshalb weiss ich noch nicht, wann ich es schaffe, auch dieses Buch zu lesen :D

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