Dienstag, 27. März 2018

REZENSION zu Die Oleanderfrauen

Buchinfo

Titel: Die Oleanderfrauen
Autorin: Teresa Simon
Seitenzahl: 544
Erschienen: 09.01.2018
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-42115-8
Preis: 9,99 €

Zunächst geht ein herzliches Dankeschön an den Heyne Verlag und Corinna Schindler für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Inhalt

Hamburg 1936. Sophie Terhoven genießt als Tochter eines einflussreichen Kaffeebarons die Vorzüge eines komfortablen Lebens, wie auch ihre enge Freundschaft zu Hannes Kröger, dem Sohn der Köchin. Mit der Zeit wird aus Freundschaft Liebe, doch auch im frühen 20. Jahrhundert gehören Arm und Reich nicht zusammen. Zudem gibt es ein dunkles Geheimnis ihrer Eltern, das ihre Liebe unmöglich zu machen scheint.

Erster Satz

"Du musst fort von mir, geliebter Schatz, obwohl mein Herz bei dieser Vorstellung blutet."

Eigene Meinung

Teresa Simon ist eine vielerorts gelobte Bestsellerautorin, weshalb ich natürlich umso neugieriger auf "Die Oleanderfrauen" war, das sich momentan auf Platz 19 der SPIEGEL online Liste befindet und von mir vier Eier bekommt. Der Schauplatz der Geschehnisse ist wie ich finde eine der schönsten Städte Deutschlands: Hamburg. Jule Weisbach führt dort eines kleinen Cafés namens "Strandperlchen", die ihren Kunden zusätzlich einen ganz besonderen Service im Rahmen ihres Projektes "Ich schreib dir dein Leben" anbietet. Hierfür recherchiert sie oftmals nur anhand weniger Details die Familiengeschichten ihrer Gäste auf deren Wunsch, um sie anschließend so gut wie möglich zu rekonstruieren. Auch die Mittsiebzigerin Johanna nimmt diesen Dienst nach einiger Zeit in Anspruch, da sie beim Ausmisten ihres Dachbodens das Tagebuch einer gewissen Sophie Terhoven gefunden hatte, das sie sofort in seinen Bann zog. Ähnliche Sogwirkung hat auch die Geschichte an sich, die zunehmend an Spannung gewinnt und durch den ständigen Wechsel zwischen den Zeitebenen der Gegenwart und der Vergangenheit von 1936 bis in den Zweiten Weltkrieg zusätzlich Komplexität verliehen bekommt. Wenn Teresa Simon dabei eines beherrscht, dann ist es die Kunst des Erzählens. Mit nur wenigen Worten gelingt es ihr Geschichten bildlich zum Leben zu erwecken und diese mit bunten interessanten Persönlichkeiten anzureichern. Ab einem gewissen Punkt jedoch wirkte die Handlung für meinen Geschmack etwas zu konstruiert, während der Auflösung der personalen Verstrickungen folgte eine fragwürdig sensationelle Wendung der nächsten, wodurch die Erzählung in meinen Augen auf den letzten Seiten ein wenig an Glaubhaftigkeit und somit auch an Lesevergnügen verlor. Ich akzeptiere durchaus, dass ein Roman Fiktion ist und somit das reale Leben manchmal übertrifft, aber auch Fiktion muss trotzdem vorstellbar sein.

Bei "Die Oleanderfrauen" handelt sich um einen angenehm zu lesenden Roman mit spannenden Familiendramen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges, der durch gut skizzierte Charaktere und einen hochwertigen Schreibstil beeindruckt.

Bewertung


6 Kommentare:

  1. Liebe Kathi,

    freue mich, dass wir das Buch ganz ähnlich sehen. Ich habe es auch gelesen und mit 4 Sternen versehen. Ich kenne aber auch die anderen beiden Romane der Autorin, die ich dir unbedingt ans Herz legen möchte! Das erste Buch, "Die Frauen der Rosenvilla" ist immer noch mein Favorit. Das fand ich wirklich grandios!
    Falls du Lust hast, dir meine Rezis zu all den Büchern von Teresa Simon anzuschauen, kannst du einfach mal HIER klicken. Vielleicht kann ich dich ja noch zu einem weiteren Buch der Autorin animieren... :-D Es lohnt sich auf jeden Fall.

    Ich schicke dir liebe Grüße und wünsche frohe Ostertage!
    monerl

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    1. Huhu liebes Monerl,

      die anderen beiden Bücher der Autorin habe ich tatsächlich noch nicht gelesen, aber ich werde gleich mal eine Runde bei dir stöbern gehen, vielleicht hüpft eines ihrer Bücher dann ja auf meine Wunschliste. :)

      Viele liebe Grüße und fröhliche Ostern!
      Kathi

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  2. Liebe Kathi, auch ich kann dir die anderen Romane der Autorin ans herz legen, auch wenn mir wieder "Die Oleanderfrauen" am Besten gefallen hat =) Aber so sind die Geschmäcker eben verschieden.... Aber wir sind uns einig, dass die Geschichten wirklich toll sind, oder ;)
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Liebe Martina,

      hach ihr beiden macht es mir echt schwer, die anderen Bücher von Teresa Simon nicht prompt im nächsten Buchladen zu kaufen! *lach* Da hätte nur mein SuB etwas dagegen...

      Herzliche Grüße und frohe Ostern!
      Kathi

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  3. Liebe Kathi,

    mir hat das Buch richtig gut gefallen. Ich stimme dir aber zu, dass sich hier am Ende alles etwas sehr glücklich fügt. Das habe ich auch schon bei "Die Holunderschwestern" angemerkt, dessen kitschiges Ende nicht unbedingt sein musste. Dennoch habe ich für beide Romane 5 Sterne vergeben. "Die Frauen der Rosenvilla" fand ich entgegen monerl aber bislang am schwächsten, auch wenn das Buch in meiner Heimatstadt Dresden spielt.;)

    Sei lieb gegrüßt von Conny

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    1. Liebe Conny,

      ich habe normalerweise auch nichts gegen ein bisschen Kitsch gegen Ende, aber hier war es mir ab einem gewissen Punkt dann zu viel und ich habe mich manchmal dabei ertappt, wie ich mit den Augen gerollt habe.

      Herzliche Grüße,
      Kathi

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