Titel: Die Farbe von Milch
Originaltitel: The colour of milk
Autorin: Nell Leyshon
Seitenzahl: 208
Erschienen: 22.09.2017
Verlag: Eisele
ISBN: 978-3-96161-000-6
Preis: 18,00€
Zunächst geht ein herzliches Dankeschön an den Eisele Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Inhalt
Mary lebt zusammen mit ihren Eltern und ihren Schwestern auf einem Bauernhof. Ihr Leben ist von Arbeit und Entbehrungen gekennzeichnet. Mit fünfzehn Jahren bringt ihr Vater sie im Haushalt des örtlichen Pfarrers unter. Sie soll sich dort um dessen kranke Frau kümmern. Von ihr erfährt sie zum ersten Mal Anerkennung und Güte. Doch nach dem Tod der Pfarrersfrau ändert sich ihr Leben schlagartig...
Erster Satz
"Dies ist mein Buch und ich schreibe es eigenhändig"
Eigene Meinung
"Die Farbe von Milch" ist ein ganz, ganz tolles Buch. Ich bin total begeistert von der außergewöhnlichen Sprache. Das Buch wird von dem unglaublich intensiven Schreibstil getragen. Die Autorin erzählt in der Ich-Form aus der Sicht der Bauerntochter Mary deren Geschichte. Das ist an sich ja nichts Ungewöhnliches, hier kommt der Text allerdings fast ohne Satzzeichen aus. Kommas, um das Geschriebene abzugrenzen, kommen fast nicht vor. Es ist so als ob Mary mir gegenübersitzt und ihre Geschichte heraussprudelnd und fast ohne Luft zu holen erzählt, direkt aus dem Bauch heraus und das mit einer Intensität, die einen als Leser umhaut. Die Sprache in ihrer absoluten Einfachheit verleiht dem Buch eine ganz eigene Atmosphäre und unglaubliche Tiefe und Kraft.
Zusätzlich sind die Charaktere und die Lebensumstände sowie die Klassenunterschiede um 1830 so präzise und detailliert gezeichnet, dass man alles förmlich vor Augen hat, quasi wie in einem Film. Der Klassenunterschied zwischen ihrem Elternhaus und dem Haushalt des Pfarrers kommt dabei perfekt zur Geltung.
Fazit: Das ist ein Buch, das in Erinnerung bleibt. Einfach grandios. Für Leser, die Freude an einer großartigen Geschichte und einem außergewöhnlichen Schreibstil haben.
Bewertung
Hey,
AntwortenLöschensehe gerade, dass du das Buch auch gelesen und gemocht hast! Ich habe es nun auch endlich gelesen und war begeistert. Kann deiner Rezi absolut beipflichten! Hatte beim Lesen Mary sehr gut vor Augen und wie sie so mit ihrer Familie und danach im Pfarrhaus gelebt hat. Eine schreckliche Zeit, mit diesen strengen patriarchalischen Strukturen, aus denen es kein Entrinnen gab! Ich hätte sehr gerne noch etwas mehr gelesen und auch etwas mehr über die anderen Personen erfahren. Die waren gegen Mary doch recht oberflächlich.
GlG, monerl
Hallo Monerl,
Löschenda bin ich ganz deiner Meinung. Ich hätte es auch schön gefunden, wenn man über Marys Familie noch mehr erfahren hätte.
Viele liebe Ostergrüße
Zwerghuhn