Titel: Heute sind wir Freunde
Autorin: Patrycja Spychalski
Seitenzahl: 320
Verlag: cbt
ISBN: 978-3-570-16410-5
Preis: 14,99 €
Inhalt
Ein Szenario, das man sich lieber nicht ausmahlen möchte. Wegen eines schlimmen Unwetters sitzen Nell, Anton, Leo, Chris und Valeska über Nacht in der Schule fest. Fünf Menschen, die bis zu diesem Zeitpunkt kaum ein Wort miteinander gewechselt haben. Nell freut sich darüber, denn sie sieht darin eine Möglichkeit ihrem langjährigen Schwarm Leo endlich näherzukommen. Auch Chris hat nichts dagegen, da er schon seit der Achten in Nell verknallt ist. Der Streber Anton hingegen hat keine Lust den Aufpasser zu spielen, Schulschönheit Valeska denkt sich, die vier wissen doch gar nicht, wer sie wirklich ist und der coole Leo will die Nacht mit zwei hübschen Mädchen an seiner Seite in vollen Zügen genießen. Doch nach dieser einen Nacht ist nichts mehr, wie es zuvor war. Aus fünf Fremden sind Freunde und sogar zwei Liebende geworden.
Eigene Meinung
"Heute sind wir Freunde" ist ein wundervolles Manifest an die Freundschaft, das mich sehr berührt und bewegt hat, weshalb es von mir fünf Eier bekommt. Durch die wechselnden Erzählperspektiven ist man mitten im Geschehen dabei und ich hatte das Gefühl, jeden Einzelnen der fünf dadurch besser zu verstehen. In diesen Momenten war ich ganz sie. Oder er. Das Besondere an dieser Geschichte ist, dass man sich in jeder Person wiederfindet. Sei es Valeskas Argwohn jemandem zu vertrauen und das Herz auszuschütten oder Chris langjährige Schwärmerei für einen bestimmten Menschen. Es muss gar nichts Auffälliges sein, meistens sind es die kleinen Dinge durch die man sich mit Anton, Nell, Leo, Chris und Valeska identifiziert. Nach und nach gehen diese aufeinander zu, lernen sich näher kennen, manchmal freiwillig, aber auch unfreiwillige Zusammenstöße geschehen und mit der Zeit entwickelt sich eine Dynamik zwischen den fünfen, die man als Leser genauso zu spüren bekommt. Etwas hat sich verändert. Man betrachtet den Anderen nun nicht mehr nur oberflächlich, sondern lässt sich darauf ein, hinter die Fassade zu blicken. Dabei stellt die unscheinbare Nell beispielsweise fest, dass Schulschönheit Valeska gar nicht so überheblich und eingebildet ist, wie sie nach außen wirkt. Stattdessen ist sie von ihrem Leben zu Tode gelangweilt, denn nie kann sie wirklich sie selbst sein, immer muss sie eine Maske aufsetzen und genau das tun, was man von einer schönen und pflichtbewussten Tochter erwartet. Sich in den jungen Referendar zu verlieben gehört da nicht dazu. Doch in Nell hat Valeska eine aufmerksame Zuhörerin und Verbündete gefunden, die ihr mit ihrer Unvoreingenommenheit die Möglichkeit bietet, endlich vollkommen sie selbst zu sein, ganz ohne Einschränkungen. Auch der obercoole Leo muss während der gemeinsamen Nacht feststellen, dass es auch mal angenehm sein kann, von Freunden umringt zu sein, anstatt seine Gedanken nur darum kreisen zu lassen, wie er am besten das nächste Mädchen rumkriegt. Das genaue Gegenteil von ihm ist der Streber der Stufe, Anton, welcher stark unter der Fuchtel seiner überfürsorglichen Mutter steht. Immer war er der Außenseiter und hielt stets die anderen für den Grund dafür, doch auch er erkennt seinen Irrtum und öffnet sich zusehends, wobei ein echter Komiker in ihm zu schlummern schien, der Ansicht ist zumindest Leo. Wäre da noch Chris, der mit seiner Kamera alles und jeden knipst, das ihm vor die Linse kommt, am liebsten Nell, in die er schon seit der achten Klasse verliebt ist. Er ist derjenige, der sich in der stürmischen Nacht am wenigsten verändert und doch ist er mit seiner unnachahmlichen Art nicht mehr aus der Geschichte wegzudenken. Diese fünf Menschen, die gegensätzlicher nicht sein können, zeigen, wie man innerhalb einer stürmischen Nacht lernen kann wirklich man selbst zu sein. Alles was man dazu braucht sind Freunde.
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