Titel: Der Glasmurmelsammler
Originaltitel: The Marble Collector
Autorin: Cecelia Ahern
Seitenzahl: 368
Verlag: FISCHER Krüger
ISBN: 978-3-8105-0152-3
Preis: 19,99 €
Inhalt
Fergus Boggs wächst gemeinsam mit seinen vielen Brüdern in ärmlichen Verhältnissen in Dublin auf, wo er unter der strengen und ungerechten Erziehung in der Schule leidet. Doch eines Tages, als er abermals in eine kleine Kammer gesperrt wurde, schenkt ihm ein Pfarrer Bloodies, seine ersten Murmeln und zeigt ihm, wie man damit spielt. Dabei sprang der Funken über und entfachte Fergus' Sammelleidenschaft für Murmeln. Von nun an übte er bei jeder Gelegenheit seine Murmelspiele und gewinnt einige Wettkämpfe damit, ohne dass seine Familie - mit Ausnahme sein ältester Bruder Hamish - je von seiner Leidenschaft erfuhr. Jahre später jedoch hat er einen Schlaganfall und vergisst fast alles aus seinem Leben, unter anderem die Erinnerung an seine geliebten Murmeln. Eines Tages findet seine nun erwachsene Tochter Sabrina die Murmelsammlung und bemerkt sogleich die fehlenden wertvollsten Stücke. Sie beschließt sich auf die Suche danach zu machen und stößt dabei auf die alten Geheimnisse ihres Vaters, wodurch sie ihn erst richtig kennenlernt und sich zugleich selbst neu entdeckt.
Eigene Meinung
"Der Glasmurmelsammler" ist nach "Das Jahr, in dem ich dich traf" das zweite Buch, das ich von der irischen Bestsellerautorin Cecelia Ahern gelesen habe, wobei es mich ein klein wenig mehr überzeugt hat und deshalb vier Eier erhält. Schon zu Beginn wird man durch den einmaligen Schreibstil von Cecelia in den Bann gezogen, ohne dass dieser dabei aufdringlich wirkt. Die zwei unterschiedlichen Erzählstränge erhöhen die Spannung erheblich und ermöglichen auch eine große Bandbreite an Gefühlen, Charakter und Leidenschaft. Cecelias gefühlvolle Art zu schreiben führt zur einfachen Identifizierung mit den Hauptcharakteren und induziert zugleich Sympathie, die bis zu fulminanten Schluss des Buches erhalten bleibt. Besonders gut hat mir auch das Fachwissen über Murmeln gefallen, dass die Autorin geschickt mit hat einfließen lassen, wodurch die Handlung zusätzlich Tiefe erlangt und man eine vollkommen neue Welt kennenlernt, in der sich die Träume und Gefühle in kleinen Glaskugeln widerspiegeln. Natürlich darf auch eine gewisse Dramatik in der Geschichte nicht fehlen, was definitiv durch das anfangs eher angespannte Vater-Tochter-Verhältnis gegeben ist. Fergus und seine Tochter Sabrina scheinen sich nicht besonders nahe zu stehen, doch auf ihrer Suche nach den verschollenen Murmeln lernt Sabrina immer mehr Facetten von ihrem Vater kennen, die ihr früher stets verborgen blieben. Dadurch beginnt sie sich verständlicherweise zu fragen, was diese neuen Informationen nun für ihr eigenes Leben bedeuten, sowohl für die vergangenen als auch für die noch vor ihr liegenden Jahre. Dabei war es stets ein Vergnügen, sie auf ihrer Reise zu begleiten, doch es gab einen Punkt, der mich doch sehr gestört hat und zwar ihr angebliches Atemproblem an Land. So vergisst sie manchmal einfach zu atmen, was ich doch als etwas skurril empfinde. Das Auf und Ab der Gefühle der Protagonisten hingegen, das den Spiralen in einigen von Fergus' Murmeln gleicht, trägt viel zum Lesegenuss bei, da es abwechslungsreich geschildert wird und nicht vorhersehbar ist. Ich kann dieses bewegende, manchmal traurige aber zugleich warmherzige Familienportät mit Einblicken in die Welt der Glasmurmeln jedem nur ans Herz legen.
Bewertung
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