Mittwoch, 2. September 2015

REZENSION zu Das Nordseegrab

Buchinfos

Titel: Das Nordseegrab
Autor: Tilman Spreckelsen
Seitenzahl: 272

Verlag: FISCHER Taschenbuch
ISBN: 978-3-596-19483-4
Preis: 9,99 €

Inhalt

Husum im Jahr 1843: Die ganze Stadt ist in Aufregung, als eine Leiche in einem Fass voller Blut gefunden wird, die sich nach genauer Betrachtung als Wachspuppe erweist und kurz darauf ein echter Mord geschieht. Theodor Storm, seinerzeit ein junger Anwalt, beginnt mit seinem geheimnisvollen neuen Schreiber Peter Söt zu ermitteln, denn der Tod des Kaufmanns scheint mit dem Verschwinden der Lagerware seines Klienten aus Hamburg eine Menge gemeinsam zu haben. Aber die beiden haben nicht mit der ohnmächtigen Wut der Bauern und dem arroganten Schweigen der Reichen gerechnet. Doch dann stoßen sie auf ein fast vergessenes Schiffsunglück, bei dem viele Menschen starben, und einen Mörder, der diese alte Schuld eintreiben will.

Eigene Meinung

Wo ich gerade an der Nordsee, genauer gesagt in Husum, Urlaub mache und zahlreiche Buchhandlungen vor der Nase habe, von denen eine schöner ist als die andere, musste ich auch unbedingt einen regionalen Roman lesen. So fiel meine Wahl auf "Das Nordseegrab", bei dem es sich um einen Krimi handelt, in dem der wohl bekannteste Mann aus Husum, der Dichter Theodor Storm, gemeinsam mit seinem Schreiber in einem rätselhaften Mordfall ermittelt. Leider hat mich das Buch aber nicht vollends überzeugt, weshalb es nur drei Eier von mir bekommt. Zunächst hat es etwas gedauert, bis ich mich in die Geschichte eingelesen habe, denn Tilman Spreckelsen berichtet historisch genau von den Ereignissen und das in der Sprache der damaligen Zeit. Zudem hat sich die Handlung an sich auch ziemlich hingezogen, denn es wurde sehr ausführlich über die Chorproben von Theodor Storm berichtet - meiner Meinung nach zu viel - und auch die Ermittlungen kamen nicht so recht voran. Ich habe mich mehrmals dabei erwischt, wie ich mit den Gedanken ganz woanders war, weil mich die Geschichte einfach nicht gefesselt hat, was mir bei einem Krimi eher nicht passieren sollte. Was mir allerdings sehr gut gefallen hat waren die kursiv gedruckten Texte, die sich etwa alle sieben Kapitel zwischen der eigentlichen Erzählung befinden, denn dadurch wurde die Spannung wenigstens ein bisschen gesteigert. Ich würde "Das Nordseegrab" nicht unbedingt weiterempfehlen, außer man ist sich wirklich bewusst, dass es sich dabei eher um einen historischen Roman als um einen spannenden Kriminalfall handelt. Für Liebhaber der Dichtkunst von Theodor Storm ist dieses Buch bestimmt genau das Richtige, denn ich habe mir sagen lassen, dass der Schreibstil von Tilman Spreckelsen sehr dem des Dichters ähnelt und auch die Jury des Theodor-Storm-Preises scheint der Ansicht gewesen zu sein, als sie den Krimi 2014 als Gewinner ausgezeichnet haben.

Bewertung
 

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