Mittwoch, 22. Februar 2017

REZENSION zu Schmerz

Buchinfos

Titel: Schmerz
Originaltitel: Fear Nothing
Autorin: Lisa Gardner
Seitenzahl: 480
Erschienen: 24.04.2015
Verlag: Rowohlt
ISBN: 978-3-499-26924-0

Preis: 9,99 €

Inhalt

Auf dem Nachttisch befinden sich Champagner und eine langstielige Rose, auf dem Bett liegt eine tote Frau, deren Erscheinungsbild postmortal verändert wurde, wodurch sie keinen schönen Anblick bietet. Einem inneren Gefühl folgend inspiziert Detective D.D. Warren den Tatort des Abend nochmal alleine. Plötzlich geht jedoch das Licht aus, die Dielenböden knarren und sie spürt einen fremden Atem an ihrem Ohr. Als sie im Krankenhaus schwer verletzt erwacht heißt es, sie sei die Treppe hinuntergestürzt und hätte drei Kugeln mit ihrer Waffe abgefeuert. Als der Rosenkiller sechs Wochen später erneut zuschlägt, kann sich D.D. Warren immer noch nicht an jene Nacht erinnern, der Täter jedoch umso besser ...

Detective D.D. Warrens Ärztin Dr. Adeline Glen, die ihr bei der Bewältigung des Schmerzes helfen soll, war drei Jahre alt, als ihre Schwester Shana die Besonderheit an ihr entdeckte: Als Folge einer genetischen Störung ist sie außerstande, Schmerz zu empfinden. Shana ist eine verurteilte Mörderin, die dem inneren Drang Blut zu vergießen und zu morden nicht mehr widerstehen kann, seit sie vierzehn Jahre alt ist. Der Vater von Adeline und Shana ist Harry Day, der legendäre Serienkiller, der ganz Amerika mit seiner grausamen Tötungsmethode in Atem hielt. Vierzig Jahre nach seinem Ableben sterben Frauen auf die gleiche Art und Weise durch die Hand des Rosenkillers und Shana behauptet, sie wäre die Einzige, die ihn in seinem Blutrausch stoppen kann.

Eigene Meinung

Seit dem Erscheinen von "Schmerz" schleiche ich schon um dieses Buch herum, nun habe ich es endlich gekauft und sogleich gelesen. Vorneweg sollte jedoch gesagt sein, dass es nichts für schwache Nerven ist, da die Prozedur des Mörders mit seinen Opfern zu verfahren, sehr detailliert beschrieben wird, weshalb ich in diesem Bezug empfindlicheren Personen bereits vom Lesen meiner Rezension abraten würde. Vier Eier bekommt dieses Buch von mir, welches schon auf den ersten Seiten Gänsehaut erzeugt, als Detective D.D. Warren alleine an den Tatort zurückkehrt und dort vom Täter überrascht wird. Sie hat zwar Glück im Unglück gehabt, da sie schwer verletzt überlebt hat, jedoch ist die einzige Erinnerung an diese Nacht das Kinderlied "Rock-a-bye, Baby ...", das sie dort gehört hat und welches sich durch das gesamte Buch zieht, meistens taucht es auf kurz bevor wieder etwas Gruseliges geschieht. Jedes Mal wenn der Song "Rockabye" von Clean Bandit im Radio gespielt wird, muss ich an dieses Buch denken und bekomme ein mulmiges Gefühl so als wäre der Mörder mit mir im Raum. Genau diese Atmosphäre wird auch während des Lesens erzeugt, denn der sogenannte Rosenkiller scheint omnipräsent zu sein. Er bricht in die Wohnungen von D.D. Warren und Dr. Glen ein und hinterlässt ihnen unmissverständliche Botschaften: Bald sind sie an der Reihe. Erst erstickt er sie und dann zieht er ihren Leichen Hautstreifen ab, wie bereits den anderen Opfern. Jedes Mal sind es exakt 153 Streifen, wie auch schon bei dem berühmt berüchtigten Serienkiller Harry Day, dessen Töchter Adeline Glen - D.D. Warrens Schmerztherapeutin - und die inhaftierte Mörderin Shana Day sind. Doch Harry Day ist tot, woher weiß der Mörder von der genauen Anzahl der abgezogenen Hautstreifen? Adeline besucht ihre Schwester im Gefängnis, um das herauszufinden, wobei sich jedes Mal perfide Psychospielchen zwischen den beiden abspielen, was ziemlich interessant zu lesen ist. Zugleich wird durch jene Art es Erzählens, indem stets zwischen drei Perspektiven gewechselt wird, die Spannung drastisch gesteigert. Grundlegend verfolgt man mittels eines personalen Erzählers die Ermittlungen von Detective D.D. Warren und ihren Kollegen. Am besten hat mir jedoch die Ich-Perspektive Adeline Glens gefallen, denn diese Frau empfindet keinerlei physischen Schmerz und arbeitet doch als Schmerztherapeutin, was ich unglaublich faszinierend finde. Zuletzt kommt in einigen wenigen Sequenzen auch der Mörder zu Wort, was mir stets die Haare zu Berge stehen ließ, da sein Handeln eigenartig objektiv beschrieben wird. Insgesamt handelt es sich bei "Schmerz" um einen absolut lesenswerten Thriller, der gemäß dem Titel die unterschiedlichen Arten Schmerz zu empfinden, beleuchtet, sowie einen spannenden Fall mit erstaunlichen Charakteren bietet.
 
Bewertung
 

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