Montag, 28. Mai 2018

REZENSION zu Book of Lies

Buchinfo

Titel: Book of Lies
Autorin: Teri Terry
Seitenzahl: 400
Erschienen: 05.07.2016
Verlag: Coppenrath
ISBN: 978-3-649-66752-0
Preis: 17,95 €

Inhalt

Obwohl Piper und Quinn Zwillinge sind, haben sie sich noch nie zuvor gesehen. Erst am Tag der Beerdigung ihrer Mutter Isobel, die bei einem tragischen Unfall ums Leben kam, treffen die beiden zum ersten Mal aufeinander. Während Quinn - die fernab der Zivilisation von ihrer Großmutter in sehr bescheidenen Verhältnissen von ihrer Großmutter erzogen wurde - voller Misstrauen ist, zeigt Piper sich sogleich begeistert und fasziniert. Sie sieht in ihrer Schwester diejenige Person, der sie sich endlich vollkommen offenbaren kann, denn Piper hat eine Düsternis in sich, die immer weiter an die Oberfläche zu dringen droht, begleitet von ihrer Besessenheit, die dunklen Geheimnisse ihrer Familie aufzudecken, um an das Blackwood-Erbe zu gelangen.

Erster Satz

"Sie sind eingesperrt, starr."

Eigene Meinung

Teri Terry gehört zu meinen absoluten Lieblingsautoren im dystopischen Genre, doch mit "Book of Lies" konnte sie mich leider nicht wirklich überzeugen, das deshalb drei Eier von mir bekommt. Die Grundidee zweier Zwillingsschwestern, die erst auf der Beerdigung ihrer eigenen Mutter voneinander erfahren, da sie aufgrund eines dunklen Familiengeheimnisses voneinander getrennt wurden, fand ich prinzipiell sehr reizvoll und zu Beginn angenehm zu lesen. Doch dann ist die Handlung für meinen Geschmack zu sehr ins Übernatürliche abgedriftet, denn anstatt den Gedanken einer Familienfehde weiterzuverfolgen, schlägt Teri Terry einen düsteren, dem Okkultismus sehr zugewandten Weg ein, womit ich mich ab einem gewissen Punkt einfach nicht mehr identifizieren konnte. Hinzu kommen noch einige sehr abstruse Wendungen, die der Erzählung erschwerend einen recht konstruierten Eindruck verleihen. Besonders das Ende hat mir überhaupt nicht gefallen, denn es widerspricht gänzlich dem Charakter meiner Lieblingsprotagonistin, für den ich sie bis dahin so geschätzt hatte. Generell finde ich die Personengestaltung in diesem Buch recht dürftig. Zeichneten sich Teri Terrys Protagonisten in ihren vorherigen Werken durch markante Charakterzüge und zahlreiche Einzelheiten aus, so wirkten die Personen hierbei eher wie Silhouetten ihrer selbst, die auf ihre Funktion als Marionetten reduziert wurden, was ich als sehr schade empfunden habe. Denn lediglich die Figur der Quinn ist fein ausgearbeitet, wohingegen sämtliche Nebencharaktere, vor allem jedoch Zak, extrem schwach und leblos wirken. Selbst die zweite Hauptperson, Piper, Quinns in behüteten Verhältnissen aufgewachsene Zwillingsschwester, war mir einfach zu platt, ihre Psychospielchen und Manipulation viel zu offensichtlich, vorhersehbar und letztendlich durchschaubar. Ganz anders als ich es von Teri Terry gewohnt bin, deren Bücher sich normalerweise durch außerordentliche Raffinesse, spannende Wendungen und charakterstarke Protagonisten auszeichnen. 

"Book of Lies" ist leider mit Abstand das schwächste Buch von Teri Terry, dessen Handlung bei schwachen Charakteren in eine okkultistische Richtung abdriftet, die sich dann doch meiner Nachvollziehbarkeit entzieht.

Bewertung

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